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Wie wird sich die Welt von den durch die Pandemie ausgel?sten Rezessionen erholen?

Covid-19 ist zwar noch nicht ganz ¨¹berstanden (es treten weiter neue Virusvarianten auf und die L?nder sind noch immer fieberhaft darum bem¨¹ht, ihre B¨¹rger zu immunisieren), aber endlich ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Viele fragen sich, wie unsere neue Normalit?t im Hinblick auf Bildung, ?ffentliche Zusammenk¨¹nfte und Reisen im In- und Ausland aussehen wird. Wie steht es indes um die Wirtschaft selbst?

1.?Den Planeten retten.

?Es gibt drei wichtige Probleme, und das erste ist immer noch die Umwelt?, erkl?rt Krugman. ?Am Ende ist dies das wichtigste Thema von allen. Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, spielt alles andere keine Rolle, und diese Frage ist immer noch v?llig offen.?

Wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, spielt alles andere keine Rolle.
Paul Krugman

Der Klimawandel und die Umwelt sind w?hrend der Pandemie nicht unbedingt in den Hintergrund ger¨¹ckt. Doch die Konversation hat sich verlagert. In den verschiedenen Phasen des Lockdowns kamen einige positive, wenn auch kurzfristige Vorteile zum Vorschein, wie sauberere Gew?sser und ein smogfreier Himmel ¨¹ber Grossst?dten. Als B¨¹rger von New York hat Paul Krugman dies selbst erlebt.

?Wir bekamen eine Vision einer besseren Stadt zu sehen?, erz?hlt er. ?Pl?tzlich war New York eine Stadt mit weniger Verkehr, weniger Pendlern und mehr Aktivit?ten im Freien.? Er hofft zwar, dass einige diese Ver?nderungen fortbestehen, zum Beispiel eine weniger vom Autoverkehr dominierte Stadt. Doch w?hrend die Welt und die Wirtschaft zu einer gewissen Normalit?t zur¨¹ckkehren, ist es seiner Meinung nach entscheidend, den Fokus wieder auf die Umsetzung langfristiger Strategien und Anreize zu richten, um die globalen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

2.?Kinderarmut und Ungleichheit bek?mpfen.

Das zweite ist ein weltumspannendes Problem ¨C nicht ganz von der gleichen Gr?ssenordnung wie das Umweltproblem, sagt Krugman, aber nahe daran. Ungleichheit. Er r?umt ein, dass die USA seiner Meinung nach politisch nicht bereit sind, mit voller Kraft gegen die Ungleichheit vorzugehen und die daf¨¹r n?tigen wirtschaftspolitischen Massnahmen umzusetzen. Ungeachtet dessen erkennt er aber eine F¨¹lle von M?glichkeiten, um Fortschritte auf verschiedenen Ebenen voranzutreiben. Ebenso w¨¹rdigt er die Arbeit, die bereits getan wird, um der Ungleichheit zu begegnen, insbesondere in Bezug auf Kinder.

?Es war wirklich erfreulich, zu sehen, dass sich der politische Prozess und der politische Wind in den USA in Richtung auf eine signifikante Unterst¨¹tzung gedreht haben. Dies ist ein Bereich, in dem wir weit hinter anderen Industriel?ndern zur¨¹ckliegen?, bedauert er.

Eine signifikante Unterst¨¹tzung f¨¹r Kinder ist ein Bereich, in dem wir weit hinter anderen Industriel?ndern zur¨¹ckliegen.
Paul Krugman

Eine Volkswirtschaft, die nicht auf ihre vulnerabelsten Bev?lkerungsgruppen achtet, wird ihr Wachstumspotenzial nicht aussch?pfen k?nnen. Krugman wird sicherlich nicht der einzige ?konom bleiben, der die Bedeutung dieses Aspekts in dieser kritischen Zeit hervorhebt.

In vielen L?ndern wurden die Bev?lkerung und die Politiker durch Covid-19 gezwungen, den derzeit h?ufig in den Mund genommenen Begriff ?systemrelevante Arbeitskr?fte? neu zu definieren. Minderheitengruppen in den USA haben nach Angaben des Center for Disease Control?besonders schwer unter der Pandemie gelitten, da sie den gr?ssten Anteil dieser systemrelevanten Arbeitskr?fte stellen. Ihre T?tigkeiten umspannen alle m?glichen Bereiche, von der Kassiererin im Supermarkt ¨¹ber den Lieferdienstfahrer bis zum medizinischen Personal im Krankenhaus. Dar¨¹ber hinaus haben diese Menschen aufgrund von Diskriminierung Probleme, eine vern¨¹nftige Gesundheitsversorgung zu erhalten, sind von Bildung- und Einkommensl¨¹cken betroffen und leben in bedr?ngteren Wohnverh?ltnissen. All dies resultierte in einem gr?sseren Ansteckungsrisiko.

3.?Mehr ?ffentliche Investitionen.

Das dritte Thema sollte laut Krugman auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene oberste Priorit?t haben. ?Wir brauchen ein Programm, um die offenbar dauerhafte Nachfrageschw?che anzugehen?, so Krugman. ??ffentliche Investitionen sind meiner Meinung nach die nat¨¹rliche Antwort. Aber mit diesem Thema m¨¹ssen wir uns auseinandersetzen.?

Krugman spricht sich seit Jahren ?aus. Viele seiner bereits vor der Pandemie ge?usserten Bedenken haben jedoch im letzten Jahr noch weiter an Brisanz gewonnen. Eine schw?chere Nachfrage f¨¹hrt laut Krugman zu einem niedrigeren Angebot. Dies resultiert wiederum in einem insgesamt geringeren Wirtschaftswachstum. H?here Staatsausgaben, insbesondere in Zeiten der rekordtiefen Finanzierungskosten f¨¹r den Staat, sind Krugman zufolge eine sichere M?glichkeit, der Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

Die Pandemie unterschied sich in einigen wichtigen Aspekten von fr¨¹heren Krisen. Diese Unterschiede lassen Krugman hoffen, dass die wirtschaftliche Erholung im Zuge von Covid leichter vonstattengehen wird.

?Man k?nnte sagen, die vorherige Krise wurde intern generiert?, erl?utert er. ?Der Privatsektor hatte sich ¨¹bernommen und zu hohe Schulden angeh?uft. Daher war eine massive staatliche Unterst¨¹tzung n?tig, um eine lange Rezession zu vermeiden, und die staatliche Unterst¨¹tzung reichte nicht aus. Diesmal gab es keine Ungleichgewichte. Es gab keinen fundamentalen Grund f¨¹r den Einbruch. In wirtschaftlicher Hinsicht hat uns diese Pandemie nat¨¹rlich aus dem Nichts ¨¹berrumpelt. Aber wenn die Pandemie abflaut, werden wir keinen ?berhang an Problemen haben, die wir noch jahrelang aufarbeiten m¨¹ssen. Wenn das vorbei ist, werden die Menschen bereit sein, wieder auszugehen und in Restaurants zu essen. Und sie werden bereit sein, wieder zu reisen. Das ist etwas ganz anderes als das, was sich 2008 ereignete.?

Aus diesen Gr¨¹nden ist Krugman zuversichtlich, dass seine Agenda f¨¹r die Konjunkturerholung nach der Pandemie mehr als plausibel ist. Sie ist absolut machbar.

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