Daniel Hunziker leitet den Bereich Institutional Clients & Global Asset Servicing bei ÃÛ¶¹ÊÓƵ Schweiz seit Ende Oktober 2023. Er verantwortet damit dieses Geschäft als Kombination von ÃÛ¶¹ÊÓƵ und der Credit Suisse und legt dabei den Fokus auf eine erstklassige Betreuung, hochstehende und innovative Lösungen sowie partnerschaftliche Beziehungen mit der Kundschaft.

1. Herr Hunziker, Sie leiten den Bereich nun schon über sechs Monate. Was ist Ihr erstes Fazit?

In unserem Bereich haben wir das Glück, eine starke und langjährige Kundenbasis zu haben. Wir schätzen diese Kundinnen und Kunden sehr und legen grossen Wert darauf, unsere Beziehungen mit ihnen zu pflegen und zu respektieren. Durch unsere Leidenschaft und unser Engagement für das institutionelle Geschäft haben wir ein starkes Vertrauensverhältnis zu unserer Kundschaft aufgebaut und sind stolz darauf, als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen zu werden. Wir sind immer bestrebt, innovative Lösungen anzubieten, um sicherzustellen, dass wir die individuellen Bedürfnisse unserer Kundschaft erfüllen können.

2. Was finden Sie am Segment «Pensionskassen und Versicherungen» am spannendsten?

In unserem Bereich arbeiten wir mit äusserst professionellen und langfristig denkenden Kundinnen und Kunden zusammen. Das gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam Strategien zu entwickeln, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir wissen, dass der Schlüssel zum Erfolg darin besteht, unserer Kundschaft einen herausragenden Service zu bieten. Deshalb stellen wir diesen bei uns ins Zentrum. Interessanterweise spielt trotz des verstärkten Einsatzes von Technologie im Geschäft immer noch das menschliche Element eine entscheidende Rolle. Daher konzentrieren wir uns auf den Aufbau persönlicher Beziehungen und können uns auf diese Weise von anderen Anbietern differenzieren.

3. Was reizt Sie am Produkt «Asset Servicing»?

Unser Angebot bietet eine einzigartige Möglichkeit, komplexe Dienstleistungen zu erbringen, die durch menschliche Kompetenz ergänzt werden. Wir bedienen dabei nicht nur die institutionelle Kundschaft wie Pensionskassen und Versicherungen in der Schweiz, sondern auch quasi-institutionelle Wealth-Management-Kundinnen und -Kunden aus aller Welt. Das bedeutet, dass wir eine äusserst internationale Kundschaft ansprechen und uns den Herausforderungen eines globalen Marktes stellen müssen. Wir sind uns bewusst, dass die sichere Verwahrung von Assets und die Governance von Investments in Zukunft noch wichtiger werden. Daher sind Asset-Servicing-Dienstleistungen ein wesentlicher Pfeiler unseres Angebots. Wir sind stolz darauf, dass wir uns kontinuierlich verbessern und unsere Dienstleistungen weiterentwickeln, um den Bedürfnissen unserer Kundschaft gerecht zu werden.

In unserem Bereich arbeiten wir mit äusserst professionellen und langfristig denkenden Kundinnen und Kunden zusammen. Das gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam Strategien zu entwickeln, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

4. Wir leben in sehr turbulenten Zeiten. Geopolitische Spannungen sowie damit verbundene Entwicklungen stellen die Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?

Die aktuelle Lage bleibt nach wie vor angespannt, jedoch erwarten wir kurzfristig keine gravierende Eskalation der bestehenden Konflikte. Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben sich Mitte April nach den Raketen- und Drohnenangriffen des Irans zwar nochmals verschärft, beide Parteien scheinen aber der Ansicht zu sein, dass ihre jeweilige Botschaft von der Gegenpartei verstanden wurde. So gesehen konnten sowohl Israel als auch der Iran einen Sieg für sich beanspruchen, ohne weitere Massnahmen ergreifen zu müssen. Generell bleibt die Geopolitik aber sowohl für Anlegerinnen und Anleger wie auch für uns ein sehr relevantes Thema.

5. Was bedeutet das für die institutionelle Anlegerschaft und ihre Anlagestrategien? Sehen Sie einen unmittelbaren Handlungsbedarf?

Streitigkeiten zwischen Staaten – oder politische Schocks in Ländern – stellen die Fähigkeit der Anlegerschaft, einen kühlen Kopf zu bewahren, regelmässig auf die Probe. Es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht mindestens ein solches Risiko die Schlagzeilen beherrscht – etwa der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die Konfrontation zwischen der Nato und Russland wegen der Ukraine oder der andauernde Krieg zwischen Israel und der Hamas.

Solche Ereignisse können das Wirtschaftswachstum oder die Anlagerenditen beeinträchtigen. In der Vergangenheit bestand das grösste Risiko für Anlegerinnen und Anleger im Falle politischer Krisen in Überreaktionen und einem unnötigen kurzfristigen Ausstieg aus den Märkten. Dennoch sind Anlegerinnen und Anleger unserer Meinung nach gut beraten, für ihre langfristigen Anlageentscheidungen strukturelle geopolitische Risiken – wie zum Beispiel die Deglobalisierung – im Auge zu behalten. Die Auswirkungen dieser tiefgreifenden Veränderungen richtig zu identifizieren, kann dazu beitragen, die Portfoliorenditen zu steigern.

Um die Robustheit ihres Portfolios gegen einen potenziellen Anstieg der Volatilität zu verbessern, sollte sich die Anlegerschaft unseres Erachtens auf die Grundsätze Diversifikation, Qualität und Absicherung konzentrieren.

6. Welche Stellung will die neue ÃÛ¶¹ÊÓƵ im Schweizer Markt einnehmen? Wie will sie sich positionieren?

Seit der Ãœbernahme der Credit Suisse ist ÃÛ¶¹ÊÓƵ die klare Marktführerin in der Betreuung der institutionellen Kundschaft im Asset Servicing. Ich betrachte diese Position als Verpflichtung und setze mich dafür ein, dass wir für unsere Kundinnen und Kunden sowie für den gesamten Vorsorgemarkt ein starker, verlässlicher und innovativer Partner sind. Dazu werden wir weiterhin viel in unsere Lösungen investieren, um unsere Leistungen kontinuierlich zu verbessern und auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft einzugehen.

7. Die Unternehmenskultur wird oft thematisiert. Welche Wichtigkeit hat sie in Ihren Augen und welche Massnahmen ergreifen Sie, um die gewünschte Kultur zu erhalten?

Zwei Firmen haben zwei verschiedene Kulturen, auch wenn sie im selben Bereich tätig sind. Das ist bei ÃÛ¶¹ÊÓƵ und der CS nicht anders. Für mich ist entscheidend, dass wir aus den beiden Kulturen rasch eine positive neue Kultur schaffen. Das wichtigste Element dieser gemeinsamen Kultur ist meiner Meinung nach die Fokussierung auf unsere Kundinnen und Kunden sowie ihre Bedürfnisse. Gemäss dem Feedback von vielen unserer Mitarbeitenden ist ihnen dieser Fokus ebenso wichtig wie mir. Aus dieser gemeinsamen Haltung entsteht eine starke Grundlage für unsere Arbeit und unser Handeln.

Porträt von Daniel Hunziker

Daniel Hunziker

Dr. rer. oec. Daniel Hunziker leitet seit Oktober 2023 den Bereich Institutional Clients & Global Asset Servicing bei ÃÛ¶¹ÊÓƵ Schweiz. 2002 startete er bei der Credit Suisse, wo er im Laufe der Jahre verschiedene Rollen besetzte. Zuletzt verantwortete er den Geschäftsbereich Institutional Clients als Mitglied der Geschäftsleitung der Credit Suisse (Schweiz) AG. Im Rahmen seines Engagements zur Stärkung des Finanzplatzes Zürich präsidiert Daniel Hunziker den Zürcher Bankenverband.

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