5 Schritte, wie man im ganzen Trubel den Fokus nicht verliert

Man wird wohl keinen Nobelpreis gewinnen, wenn man sich nicht einen grossen Teil der Zeit auf eines konzentriert: die Forschung. Obwohl sie st?ndig unterwegs sind, ihren Forschungen nachgehen, Lehrveranstaltungen geben und Vortr?ge halten, zeigen die Nobelpreistr?ger nur selten Anzeichen massiven Schlafmangels. Wie schaffen sie es, eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten? Wir haben uns mit einigen Nobelpreistr?gern unterhalten, die uns ihre Nobel-Ratschl?ge f¨¹r mehr Erfolg und weniger Sorgen gaben.

Schritt 1.?Den gew?hlten Weg mit Leidenschaft verfolgen

Die meisten von uns verbringen den gr?ssten Teil unseres Tages bei der Arbeit. Tats?chlich ist es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation so, dass wir ein Drittel unseres Erwachsenenlebens mit Arbeit verbringen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass einer der wichtigsten Aspekte f¨¹r eine gesunde Work-Life-Balance darin besteht, sich gebraucht zu f¨¹hlen, gesch?tzt zu werden und einen wertvollen Beitrag leisten zu k?nnen. Der Nobelpreistr?ger Daniel McFadden?betont, dass es nicht darum geht, dass der Erfolg seinen Preis hat, sondern Erfolg zu erm?glichen, indem wir etwas w?hlen, wof¨¹r wir leidenschaftlich brennen.

?Ich habe meine Arbeit nie gemacht, weil ich dachte, dass sie beruflichen Erfolg bedeuten w¨¹rde. Ich habe mich darauf konzentriert, weil ich gar nicht anders konnte?, so McFadden. ?Ich musste einfach eine L?sung f¨¹r diese ungel?sten Probleme finden.? Man f¨¹hlt sich einfach jeden Montagmorgen besser, wenn man weiss, dass etwas am Schreibtisch auf einen wartet, mit dem man sich gerne besch?ftigt.

Schritt 2.?Akzeptieren, dass man manchmal eine Pause braucht

?Eine der sch?nsten Belohnungen, die wir als Akademiker haben, ist unsere Kreativit?t ausleben zu k?nnen, und ich glaube, dass man das am besten kann, wenn man es nicht 100 Prozent der Zeit tut?, sagt Robert Engle, Finanz?konom und Vater zweier Kinder. ?Meine Familie erwartet, dass ich auch f¨¹r sie da bin, und das verdient sie auch.?

Engle gibt zu, dass es schwierig ist, eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten, besonders f¨¹r diejenigen, die hart an ihrer Karriere arbeiten. ?Meiner Meinung nach muss man sich bewusst daf¨¹r entscheiden, dass man das nicht aufgibt.? Seine Frau Marianne, eine Psychologin, sagt, dass er in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild ist. ?Eltern zu sein, ist f¨¹r uns mit das Wertvollste im Leben. Er arbeitet die ganze Zeit, aber die Kinder hatten trotzdem viel von ihm?, sagt sie.

Schritt 3.?Mehr Flexibilit?t einfordern

Joseph Stiglitz?wusste bereits, dass er einmal Professor werden wollte, als er in der 9. Klasse einen Aufsatz ¨¹ber seinen Traumberuf schreiben musste.
?Ich bin mir nicht sicher, ob mir damals schon bewusst war, was man als Professor so macht?, erinnert sich Stiglitz, dem im Jahr 2001 der Nobelpreis verliehen wurde, ?aber ich wusste schon, dass es ein Leben des Geistes sein w¨¹rde.?

Im Laufe der Jahre erkannte Stiglitz auch, dass sein Beruf ihm ein flexibleres Leben erm?glichte. ?Ich musste nicht die Kompromisse eingehen, die manch anderer eingehen musste?, sagt Stiglitz.
?In der akademischen Welt hat man mehr Kontrolle ¨¹ber seine eigene Zeit. Ich konnte von zuhause aus arbeiten, mit meinen Kindern spielen und schreiben.??????

Flexibilit?t am Arbeitsplatz ist etwas, was Besch?ftigte heute erwarten, und die Arbeitgeber sollten sie ihnen auch bieten. Ein h?heres Mass an Flexibilit?t f¨¹hrt zu weniger Stress und einem Anstieg der Produktivit?t: eine Win-Win-Situation f¨¹r alle Beteiligten.

Schritt 4:?Keine Angst vor dem Scheitern

Schluss mit dem Druck! Angus Deaton, ein Spezialist im Bereich Wohlfahrts?konomie, hat einen wichtigen Ratschlag parat: nicht so streng mit sich selbst zu sein. ?Man wird im Leben nicht wirklich weit kommen, wenn man immer gleich alles Schritt f¨¹r Schritt planen muss?, sagt der Nobelpreistr?ger von 2015.

Wenn man den Druck absch¨¹ttelt, kann man auch besser mit turbulenten Zeiten umgehen. ?Ich w¨¹rde jungen Menschen raten, sich nicht zu viele Gedanken ¨¹ber ein akribisch durchgeplantes Leben zu machen?, so Deaton. ?Irgendwann muss man diesen Pfad sowieso verlassen. Man muss sich finden und auf der Suche nach sich selbst wird man auch Fehler machen.?

Schritt 5. Seine Erwartungen senken

F¨¹r McFadden hat der Nobelpreis alles ver?ndert, und zwar auf verschiedenste Weise. Er w?re aber genauso gl¨¹cklich, wenn das nicht passiert w?re. ??ber einen Nobelpreis, der einem vielleicht in 40 Jahren verliehen wird oder auch nicht, sollte man sich keine Gedanken machen?, sagt er. ?Man sollte sich einfach darauf konzentrieren, in der Gegenwart einen guten Job zu machen.?

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