Christoph König * hatte verstanden. Seine beiden verheirateten Kinder, Tochter Lydia (37) und Sohn Stefan (35), wollten sich beim Erhalt des beträchtlichen Familienvermögens stärker einbringen. Das hatten ihm Lydia und Stefan klar mitgeteilt: «Du bist 74 Jahre alt. Was machen wir, wenn du plötzlich nicht mehr da bist?» Sie würden eines Tages das Familienvermögen sowieso weiterführen. Deshalb wollten sie frühzeitig sicherstellen, dass sie die Anlagevorstellungen ihres Vaters kennen, aber auch ihre Wertvorstellungen einfliessen lassen können. Ausserdem wollten sie dafür sorgen, dass es später einmal keinen Streit um das Erbe gibt. Das war vor zwei Jahren.
So weit, so gut. Doch wie sollte Christoph König vorgehen, um eine reibungslose Vermögensweitergabe hinzubekommen? Erstens waren seine beiden Kinder grundverschieden, ebenso wie ihre Partner. Zweitens hatte in Finanzfragen bisher immer Christoph alleine oder mit seiner Frau Cécile entschieden. Aber das Anliegen der Kinder war ihm wichtig. Ihnen gehörte die Zukunft, und er wollte sie bei ihren Plänen unterstützen. Deshalb hatte das Ehepaar sich schon vor einem Jahr für eine grössere Schenkung an Lydia und Stefan entschieden.