Von der Pyramide zur Urne

Das Chief Investment Office von ÃÛ¶¹ÊÓƵ Global Wealth Management hat eine ausführliche Studie unter dem Titel "Demografischer Wandel – Folgen und passende Anlagemöglichkeiten" veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit dem Wandel der Alters- und Bevölkerungsstrukturen auf der ganzen Welt und gibt Hinweise, wie die bevorstehenden Herausforderungen in langfristige Anlagemöglichkeiten verwandelt werden könnten.

Nicht zu unterschätzende Konsequenzen hat der demografische Wandel auch hierzulande. Unsere Bevölkerungsstruktur gleicht schon seit einiger Zeit eher einer Urne und weniger der ursprünglichen Pyramide. Wohl wurde die Schweiz lange für ihr 3-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge gerühmt – doch heute sieht die Situation nicht mehr so rosig aus. Im Gegenteil: Im länderspezifischen Teil des Berichts prognostizieren die Autoren, bis 2050 werde sich der Altenquotient der Schweiz nahezu verdoppeln. Auf zwei Personen im erwerbstätigen Alter würde ein Rentner kommen (heute kommen im Vergleich noch fast vier Erwerbstätige auf einen Rentner) – dies sei ohne weitreichende Reformen praktisch nicht zu finanzieren, schreiben die Autoren.

Auch die Auswirkungen auf Wirtschaft und Wohlstand werden unterschätzt. Das Rentenalter hierzulande müsse schnellstens angehoben werden, um das Wachstumspotenzial zumindest zu erhalten. Und obwohl verschiedene Reformvorlagen an der Stimmurne bachab gingen, sind die Autoren zuversichtlich: Die Haltung der Bevölkerung – und der von ihr gewählten Politiker – könne sich sehr wohl ändern, wenn die Gesellschaft den Druck der Altersbürde (noch) mehr zu spüren beginne.

Der Reformdruck sei hoch, die Bereitschaft zu Reformen jedoch klein – vor allem bei den aktuellen und baldigen Rentenbezügern. Politikern dürfte es nicht leicht fallen, ihre Wähler von den langfristigen Vorzügen einer Reform zu überzeugen, wenn die positiven Auswirkungen nicht sofort zu spüren seien. Jeder Lösungsansatz werde auf Ablehnung und Widerstand stossen, heisst es im Schlusswort der Studie – andererseits würden ohne Reformen der Lebensstandard sinken, die Härtefälle zunehmen und die Verschuldung ansteigen. Die Frage sei, ob wir alle einen kurzfristigen oder langfristigen Blick auf die Welt werfen, die wir kommenden Generationen überlassen.

Neue Studie ÃÛ¶¹ÊÓƵ Research

Neue Studie ÃÛ¶¹ÊÓƵ Research

Sie können die Studie «Demografischer Wandel – Folgen und passende Anlagemöglichkeiten»(PDF, 732 KB) hier als PDF herunterladen.