Als ?konom hat Jean Tirole mit seinen Untersuchungen und Regulierungstheorien grundlegende Ver?nderungen der Regulierung in vielen Branchen herbeigef¨¹hrt und das Spektrum der Erscheinungsformen des Wettbewerbs erweitert. Er ist ein hoch angesehener Professor und Bestsellerautor, dessen Leistungen mit zahlreichen prestigetr?chtigen Auszeichnungen gew¨¹rdigt wurden. Bei alledem ist er sehr bescheiden. Er hat mit seiner Arbeit und seiner Pers?nlichkeit nicht nur dazu beigetragen, die Wirtschaftswissenschaften voranzutreiben, sondern auch die Zusammenarbeit in diesem Bereich gef?rdert, indem er Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammenbrachte und auf seine einzigartige pers?nliche, zug?ngliche und authentische Weise auch die breitere ?ffentlichkeit ansprach.

Jean Tirole

Jean Tirole

Alfred-Nobel-Ged?chtnispreis f¨¹r Wirtschaftswissenschaften, 2014

Auf einen Blick

Geboren: 1953, Troyes, Frankreich

Fachgebiet: Mikro?konomie und industrielle Organisation

Preis: Alfred-Nobel-Ged?chtnispreis f¨¹r Wirtschaftswissenschaften, 2014

Ausgezeichnetes Werk: F¨¹r seine Analysen von Marktmacht und der Regulierung von M?rkten

Ein Preis, der eigentlich geteilt werden sollte: Tiroles langj?hriger Kollege und Mitstreiter Jean Jacques Laffont starb vor 2014, doch eigentlich h?tten die beiden den Nobelpreis wohl gemeinsam erhalten

Ein Mann aus der Champagne: Sein Heimatort war einst die Hauptstadt der franz?sischen Region Champagne und Champagner ist nach wie vor sein Getr?nk der Wahl

Aktueller Schwerpunkt seiner Forschung und seines privaten Interesses: digitale Dystopien oder, wie er es nennt, soziale Science Fiction

Gerechtere Voraussetzungen f¨¹r alle durch regulierte M?rkte und Wettbewerb

Als Tirole und sein Kollege Jean Jacques Laffont in den 1980er-Jahren ihre Studien zur Marktregulierung aufnahmen, stellten sie fest, dass sich in vielen Bereichen Monopole oder enge Oligopole ¨C M?rkte, die von wenigen Unternehmen kontrolliert wurden ¨C gebildet hatten. Er sah dies als problematisch an, denn damit konnten diese Unternehmen die Preise erh?hen oder die Qualit?t senken, ohne Kunden zu verlieren, was sich aus der Natur der Sache ergibt, wenn keine Konkurrenten vorhanden sind, zu denen die Kunden wechseln k?nnten.

?Es ist sehr schwierig, genau zu definieren, was ein Monopol oder ein Oligopol ist. Wir k?nnen jedoch versuchen, zu messen, welcher Schaden der Gesellschaft durch diese hohen Preise oder diesen Mangel an Innovation entsteht?, so Tirole. ?Wir brauchen also einen Wettbewerb. Und genau darum ging es in meinen ersten Untersuchungen ¨C wie man Wettbewerb schaffen kann.?

Tirole und Laffont begannen, Versorgungsmonopole zu untersuchen. Dabei ber¨¹cksichtigten sie auch Bahn- und Telekommunikationsunternehmen sowie Stromversorger. Sie hatten vor allem drei Ziele im Sinn. Das erste war die Frage, wie man den Eintritt von Konkurrenten f?rdern k?nnte. Sie stellten fest, dass verschiedene Branchen zwar mit ?hnlichen Herausforderungen in Bezug auf den Wettbewerb konfrontiert waren, sich aber in vielerlei Hinsicht unterschieden. Jede Branche verlangte eine individuelle Analyse.

Im Bahnwesen kann man nicht einfach Schienen oder Bahnh?fe verdoppeln. Damit stellt sich die Frage, wo Wettbewerb geschaffen werden kann, zum Beispiel in Produktionsanlagen, die miteinander konkurrieren. Wettbewerb erfordert Innovation und das stellt laut Tirole langfristig sicher, dass Unternehmen nicht erstarren, sondern st?ndig nach besseren Leistungen streben.

Anreizbasierte Regulierung und andere Beispiele von Tirole f¨¹r die Marktregulierung

Das zweite Ziel war die Schaffung von Anreizen durch die Regulierung auf Mehrkostenbasis. Das heisst, wenn ein Unternehmen die Preise erh?ht, dann hebt die Regulierungsbeh?rde die Kosten f¨¹r den Konsumenten an, damit das Unternehmen angemessene Ertr?ge erzielen kann. Vor den Arbeiten von Tirole und Laffont erh?hte ein Unternehmen, dessen Kosten stiegen, einfach die Preise f¨¹r die Konsumenten, bot jedoch nie eine h?here Qualit?t der Leistungen an, um diese h?heren Preise auszugleichen.

?Was den ?konomen Sorge bereitet, sind abnormale Profite?, erkl?rt Tirole. ?Wir tolerieren Profite, solange sie Leistungen entsprechen, die den Konsumenten zugutekommen. Wenn der Konsument nichts davon hat, ist das eine andere Sache.?

Tirole und Laffont stellten fest, dass Unternehmen, die eine gr?ssere Verantwortung f¨¹r ihre Leistungen und ihre Effizienz ¨¹bernehmen mussten, in der Lage waren, ihre eigenen Kosten zu senken. Die Kostensenkungen, von denen die Unternehmen einen Teil f¨¹r sich behalten durften, konnten auch in Form von Preissenkungen an die Konsumenten weitergereicht werden.

Und nicht zuletzt arbeiteten die beiden an asymmetrischen oder unvollst?ndigen Informationen. Eines der gr?ssten Probleme der Regulierungsbeh?rden besteht darin, dass sie h?ufig keine vollst?ndigen Informationen ¨¹ber die Kosten eines Unternehmens haben.

?Das ist ein sehr wichtiger Faktor, um zum einen die Asymmetrie der Informationen zu verringern. Es ist aber auch sehr wichtig, Bereiche mit asymmetrischer Information zu erkennen und entsprechend zu handeln, um die Regulierung anzupassen?, sagt Tirole. ?Wir versuchten, zuk¨¹nftige Reformen vorherzusehen und sicherzustellen, dass diese Reformen richtig umgesetzt w¨¹rden. Es gibt immer asymmetrische Informationen, aber wenigstens kann man die Kosten dieser asymmetrischen Informationen reduzieren.?

Diese bahnbrechende Forschungsarbeit ist laut Tirole genau das, worum es in der ?konomie im Wesentlichen geht ¨C zu versuchen, die M?rkte zu regulieren, um sie besser zu machen.

?Dies ist ein Bereich, in dem die ?konomie sehr m?chtig ist?, stellt er fest. ?Die unabh?ngigen Organe, die diese Branchen regulieren, bestehen aus Menschen, die im wirtschaftlichen Denken geschult sind. Sie absorbieren die Ideen, passen sie an und machen sie besser. Dies ist ein Bereich, in dem wir einen gewissen Einfluss auf das Geschehen nehmen k?nnen.?

Es gibt immer asymmetrische Informationen, aber wenigstens kann man die Kosten dieser asymmetrischen Informationen reduzieren.

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Die Vorteile der Marktregulierung und des Wettbewerbs

Die Bedeutung der Regulierung bei grossen Technologiekonzernen

Obwohl sich Tirole in seinen fr¨¹hen Arbeiten mit Versorgungsmonopolen befasste, hat seine Arbeit die Zeit ¨¹berdauert und ist heute so relevant wie damals. Viele der gr?ssten Technologiekonzerne der Welt weisen mittlerweile einen Monopolcharakter auf. Der grosse Unterschied ist allein der Fokus auf Innovationen und ihre Anwendung. Tirole zieht den boomenden Markt der Fahrdienst-Apps als Beispiel heran.

?Es spielt keine Rolle, was man von diesen Unternehmen h?lt. Das ist hier nicht die Frage?, stellt er einleitend klar. ?Tatsache ist, dass sie sehr, sehr geringf¨¹gige Innovationen eingef¨¹hrt haben. Denken Sie an die Standortbestimmung, die Erfassung einer Kreditkarte, die Zusendung einer Rechnung, Ratings, die Wasserflasche und so weiter. Das sind keine grossen Innovationen. Es gab sie schon in anderen Bereichen. Aber bis dahin war noch kein Taximonopol auf die Idee gekommen, dies zu tun.?

Tirole ist der Meinung, dass das hohe Risiko moderner Technologien regulatorische Massnahmen notwendig macht. Seiner Ansicht nach sind Wettbewerbsgesetze die beste Strategie, aber sie m¨¹ssen zukunftsgerichteter sein. Heute gibt es zwei Arten von Wettbewerbsgesetzen. Der erste Typ konzentriert sich auf Monopolstellungen, der zweite befasst sich mit ?bernahmen. ?bernahmen sind ein schneller Weg zum Aufbau eines Monopols. Insbesondere Technologieunternehmen sind daf¨¹r bekannt, dass sie gegenw?rtige und sogar k¨¹nftige Konkurrenten kurzerhand ¨¹bernehmen.

?Die erste Option w?re, zur Regulierung alten Stils zur¨¹ckzukehren?, f¨¹hrt Tirole aus. ?Das halte ich jedoch nicht f¨¹r machbar, da es sich um globale Unternehmen handelt. F¨¹r ein einzelnes Land ist es nahezu unm?glich, ein globales Unternehmen zu regulieren.?

Die USA, Grossbritannien und einige L?nder in Europa haben vorgeschlagen, Informationen ¨¹ber die grossen Technologieunternehmen zu sammeln und mit Wettbewerbsbeh?rden zu teilen, auch Informationen zu potenziellen ?bernahmen. Dies w¨¹rde es den Beh?rden erm?glichen, schneller einzugreifen und m?glicherweise bestimmte Praktiken zu unterbinden.

?Hierzu ist jedoch eine Beweislastumkehr n?tig. Das heisst, dass das Unternehmen bei einer geplanten Fusion erkl?ren muss, dass es sich um eine wettbewerbsf?rdernde Fusion handelt, nicht um eine Fusion, die den Wettbewerb verhindert?, f¨¹hrt er aus. ?Das wird ein ganz anderes regulatorisches Regime sein. Es ist einfacher, eine ?bernahme zu verhindern als sie r¨¹ckg?ngig zu machen.?

Die sieben gr?ssten Technologieunternehmen der Welt sind zweiseitige M?rkte, bei denen die Plattformen zwei Seiten anziehen m¨¹ssen: K?ufer und Verk?ufer.?Bei den Fahrdienst-Apps bedeutet dies, dass sie Fahrg?ste und Fahrer anziehen m¨¹ssen. Bei Monopolen wird dies zum Problem, weil beide Seiten ausgenutzt werden k?nnen. Unternehmen, die an diesen M?rkten einsteigen, m¨¹ssen entscheiden, ob sie sich auf die Anforderungen der Konsumenten oder die der H?ndler ausrichten m?chten. Die meisten Technologieunternehmen entscheiden sich f¨¹r die Konsumenten.

?In dieser Situation erh?lt der Konsument ein unglaublich gutes Angebot?, erkl?rt Tirole. ?Er bekommt eine grossartige Leistung, f¨¹r die er nichts bezahlen muss. Daher k?nnten sie fragen, wo hier die Wettbewerbssch?dlichkeit liegt. Wenn diese Unternehmen von den Werbetreibenden hohe Geb¨¹hren f¨¹r diese kostenlosen Dienstleistungen verlangen, steigen die Kosten der Gesch?ftst?tigkeit und damit auch die Preise. Am Ende zahlt der Konsument indirekt mehr, da die Werbetreibenden mehr zahlen.?

Laut Tirole wird dies gef?hrlich, wenn die Forderung von h?heren Geb¨¹hren diese m?chtigen Plattformen auch dazu verleitet, ihre Privatsph?re zu verletzen, sich in die Politik einzumischen und die Zukunft der Arbeit zu beeinflussen.

?All dies h?ngt von der Regulierung ab?, schlussfolgert er. ?Wir alle wissen, dass wir eine gl?nzende Zukunft vor uns haben.

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Wenn wir es richtig machen, werden wir in Zukunft noch viel ges¨¹nder und wohlhabender.

Die Ungleichheit der grossen Technologiekonzerne

Der dringende Bedarf eines globalen Klimaschutzplans

Eines der Themen, die Tirole, wie vielen anderen, heute die gr?ssten Sorgen bereiten, ist das Klima und unsere Handlungsunf?higkeit. Er erkennt zwar die guten Absichten hinter den globalen ?bereinkommen zur Bek?mpfung des Klimawandels, ist aber der Ansicht, dass die meisten Gipfeltreffen nicht mehr bewirken, als eine Liste guter Absichten, statt aktiver Massnahmen.

?Das ?bereinkommen von Paris von 2015 liest sich fast genauso wie die Abmachungen, die 1992 in Rio vereinbart wurden. ?Diese Verhandlungen im Jahr 2015 waren zwar nicht einfach. Aber es ist schon etwas, wenigstens 196 L?ndern dazu zu bringen, zu sagen, dass etwas getan werden sollte. Das ist bereits ein Fortschritt. Doch am Ende ist eine Strategie n?tig, die die L?nder zwingt, an den Verhandlungstisch zu kommen und tats?chlich zu sagen ?wir werden Geld ausgeben, um den Klimawandel zu bek?mpfen?. Denn ansonsten kehren alle nach Hause zur¨¹ck und sagen einfach ?Ja, ja, alles wird gut?.?

Ein Teil des Problems ist laut Tirole politisch. Andere ?kologische Probleme in der Vergangenheit wurden durch eine Bepreisung gel?st. Und er ist sich sicher, dass uns die Bepreisung des Kohlendioxidausstosses auf einen positiveren Kurs bringen k?nnte.

?Wir haben eine gr?ssere Verantwortung gegen¨¹ber unseren Kindern und Enkeln?, erkl?rt er. ?Doch wir betreiben viel Greenwashing. Wir reden die ganze Zeit ¨¹ber die Umwelt, tun aber sehr wenig. Dabei g?be es L?sungen. ?konomen k?nnen L?sungen bieten.?

Da die L?sung des Problems eine globale Angelegenheit ist, macht sich Tirole Sorgen, dass jedes Land m?chte, dass die anderen L?nder etwas tun. Ein einzelnes Land, das die Emissionen reduziert, hat vielleicht 1 Prozent des Nutzens, tr?gt aber 100 Prozent der Kosten. Das f¨¹hrt dazu, dass Massnahmen aufgeschoben werden und l?hmt den politischen Willen.

?Wir brauchen sauberere Energie. Wir m¨¹ssen weniger CO2 emittieren?, betont er. ?Wir m¨¹ssen ein paar Abstriche machen, die m¨¹ssen gar nicht enorm gross sein, aber sonst wird uns nur noch mehr abverlangt werden. Es ist gef?hrlich, zu denken, dass wir noch ein Jahr warten k?nnen. Denn das ist ein weiteres Jahr, dann noch ein Jahr, und ehe man es sich versieht, sind es 30 oder 40 Jahre. Diese Akkumulation der jahrzehntelangen Unt?tigkeit ist gerade das Gef?hrliche.?

?Am Ende brauchen wir eine internationale Vereinbarung. Denn wer gewinnt??, fragt er. ?Der Gewinner ist die gesamte Menschheit.?

Was muss sich ?ndern, um das Problem des Klimawandels zu l?sen?

Wir reden die ganze Zeit ¨¹ber die Umwelt, tun aber sehr wenig. Es gibt L?sungen. ?konomen k?nnen L?sungen bieten.

?konomie f¨¹r das Gemeinwohl

Tirole war seit ¨¹ber drei Jahrzehnten ?konom, bevor er den Punkt erreichte, den er als Kipppunkt bezeichnet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er an politischen Entscheidungen mitgewirkt und dabei mit wissenschaftlichen Experten, Regierungsstellen, Regulierungsbeh?rden und Unternehmen zusammengearbeitet. Nach der Anerkennung seines Lebenswerks mit der prestigetr?chtigsten Auszeichnung im Bereich der Wirtschaftswissenschaften wurde er pl?tzlich von Menschen auf der Strasse angehalten, die mehr ¨¹ber seine Arbeit wissen wollten. Doch sie w¨¹nschten sich eine Erkl?rung, die sie verstehen konnten.

All dies ereignete sich zu einem besonders markanten Zeitpunkt, denn das Jahr 2016 war von einer wachsenden Welle des Populismus gepr?gt und viele Menschen begannen, den Experten zu misstrauen.

?Das betrifft nicht nur die Wirtschaftswissenschaften, sondern auch die Medizin, die Biologie, die Klimawissenschaft in den USA und so weiter?, schildert er. ?In vielen Bereichen werden die Experten einfach ignoriert. Das ist eine ¨¹ble Sache. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn ein gewisses Mass an Wissen vorhanden ist und ein Austausch des Wissens stattfindet. Wir sind verpflichtet, unser Wissen nicht nur mit Experten, sondern auch mit der Allgemeinheit zu teilen.?

Diese Erkenntnis veranlasste ihn, das Buch ??conomie du bien commun? zu schreiben, das unter dem Titel ?Economics for the Common Good? auch in englischer Sprache erschienen ist. Darin erkl?rt er die Vor- und Nachteile und was wir aus der Vergangenheit gelernt haben. Er zeigt auf, wie ?konomische Prinzipien auf alle Facetten des Lebens angewandt und als positive Kraft genutzt werden k?nnen. Dabei entdeckte Tirole auch, dass es viel schwieriger ist, ein Buch f¨¹r die Massen zu schreiben, als eine Vorlesung oder ein Seminar zu halten.

Er erz?hlt eine Geschichte von seiner Mutter, die immer schon einen scharfen Verstand hatte und diesen auch im Alter nicht verloren hat. Als Professorin f¨¹r Franz?sisch, Latein und Griechisch war sie schon immer eine Person, die Wissen liebt und seine Bedeutung respektiert. Mit 90 Jahren wurde sie von den Medien interviewt, nachdem Tirole den Nobelpreis erhalten hatte.

?Ein Journalist sagte ?Ihr Sohn muss ein Genie sein?, worauf sie antwortete ?Sie machen wohl Witze, mein Sohn, ein Genie? Nein, er ist kein Genie.? Und ich dachte, das war genau die richtige Antwort?, sagt er mit einem L?cheln. ?Es gibt keine Genies.?

?Es gibt Menschen, die eine gr?ssere Motivation haben, die gut ausgebildet sind und die richtigen Menschen im richtigen Umfeld treffen. Das war zumindest bei mir so?, erz?hlt er. ?Ich war kein aussergew?hnlicher Mensch. Ich hatte einige Talente, das stimmt. Aber ich liebe meine Arbeit.?

Tirole gr¨¹ndete auch das Institute for Advanced Study in Toulouse, ein interdisziplin?res Institut, dem Psychologen, Soziologen, Politikwissenschaftler, Geschichtsforscher, Biologen und Vertreter anderer Fachbereiche angeh?ren, die alle mit den ?konomen zusammenarbeiten.

?Das ist meine Sichtweise der ?konomie?, erkl?rt er. ?Es ist eine Gemeinschaftsarbeit und eine gewisse Zusammenf¨¹hrung ist sehr wichtig. Ich halte nichts von einer Elfenbeinturmtheorie oder empirischen Arbeiten, die v?llig losgel?st sind von der Theorie. Beides ist notwendig.?

Tirole ist weiter bestrebt, die ?konomie als gemeinschaftliches Fachgebiet voranzutreiben und hat nicht vor, diese Arbeit so bald zu beenden.

?Wenn man etwas hat, was man liebt, macht man seine Sache gut. Und wenn man es gut macht, dann gibt das dem Arbeitsleben eine gewisse Bedeutung?, f¨¹hrt er aus. ?Und das ist sehr, sehr wichtig.?

Wir sind verpflichtet, unser Wissen nicht nur mit Experten, sondern auch mit der Allgemeinheit zu teilen.

Warum sollten L?nder bessere Wege finden, um zu wachsen?

H?ren Sie dazu die Meinung von Michael Spence und wie L?nder nachhaltiges Wachstum generieren und dabei langfristig einen positiven Effekt erzeugen k?nnen.

Webinar-Reihe ÃÛ¶¹ÊÓÆµ Nobel Perspectives

Jean Tirole wirkte auch an unserer Webinar-Reihe Nobel Perspectives mit. Gemeinsam mit Massimiliano Castelli, Head of Global Strategy and Global Sovereign Markets, spricht er in einem Webinar ¨¹ber die Auswirkungen von Covid-19 auf Themen wie Technologie, Globalisierung und Nachhaltigkeit.

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