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Europa steht vor grossen politischen Umwälzungen. Nicht nur, weil die Bundestagswahlen in Deutschland nun hinter uns liegen und die neue Regierungskoalition vor der grossen Aufgabe steht, das Land aus der bereits ein halbes Jahrzehnt andauernden Misere herauszuführen. Für Europa genauso bedeutend ist der Weckruf, mit dem die US-amerikanischen Vertreter jüngst an der Münchner Sicherheitskonferenz und zuvor am Nato-Gipfel in Brüssel den Kontinent aufgerüttelt haben. Die USA sind nicht mehr gewillt, die weitgehend alleinige Verantwortung für die militärische Sicherheit in Europa zu schultern. Wobei das Wort «gewillt» gut und gerne auch durch «in der Lage» ersetzt werden könnte. Bei einer Zinslastquote von über 10 Prozent – das US-Finanzministerium muss jeden zehnten Steuerdollar zur Begleichung von Zinszahlungen auf den knapp 37 Billionen US-Dollar Staatsschulden aufwenden – geben die Amerikaner inzwischen mehr für den Schuldendienst aus als für ihre Streitkräfte. Dass sich die USA angesichts dieser Belastungen nun mit aller Kraft der Eindämmung des Rivalen China im pazifischen Raum zuwenden und die Sicherung eines allfälligen Friedensabkommens in der Ukraine den Europäern aufbürden, ist nicht verwunderlich.

Damit neigt sich eine jahrzehntealte Epoche, in der die europäischen Staaten die sogenannte Friedensdividende einstreichen und sich dem Ausbau ihrer Sozialstaaten zuwenden konnten, genauso dem Ende entgegen wie die «Pax Americana», die die Europäer nun für ihren eigenen Kontinent und mit massiv mehr Mitteln für ihre Verteidigungsetats in eine «Pax Europaea» umwandeln müssen. Und dies in einer Phase, in der die Regierung Trump mit der Androhung reziproker Zölle auch gleich das bestehende Regime der Welthandelsorganisation aus den Angeln heben dürfte. Der europäischen Aussen- und Handelsdiplomatie stehen herausforderungsreiche Jahre bevor.

Was bedeutet all dies nun für Anlegerinnen und Anleger? Zunächst gilt es, geschickt durch die potenziell schwankungsanfälligeren Marktphasen zu navigieren. Hierbei hilft es, im Kernportfolio auf breit diversifizierte, defensivere Anlagen zu setzen. Ergänzend geeignet sind hierfür auch strukturierte Produkte mit einem gewissen Kapitalerhalt, sei es auf Aktienwerten oder auch auf Gold oder Goldminentiteln. Gleichzeitig gilt es aber auch, über Satelliteninvestments für den Fall einer möglichen Beendigung des Ukrainekrieges jene Werte ins Portfolio zu holen, die in einem solchen Szenario überdurchschnittlich profitieren würden. Dazu gehören beispielsweise klein- und mittelgross kapitalisierte Firmen aus der Eurozone, die auch aus einer Bewertungsoptik attraktiv sind. Ob der ganzen geopolitischen Schlagzeilen darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass tiefgreifende strukturelle Umbrüche Anlagegelegenheiten schaffen, die unabhängig von den politischen Entwicklungen bestehen bleiben sollten. Hierzu gehören die sich sehr schnell entwickelnden Bereiche der künstlichen Intelligenz, wo auf der Ebene der zugrunde liegenden Basisinfrastrukturen Unternehmen im Halbleiterbereich, zunehmend aber auch ausgewählte Firmen auf der Intelligenz- und schliesslich auf der Anwendungsebene profitieren. Nicht zuletzt sei hier auch auf unsere Empfehlung hingewiesen, auf Firmen zu setzen, die sich in verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette im Energie- und Rohstoffbereich eine führende Position erarbeitet haben.

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